Internet of Things – vernetzter Umschwung für alle Branchen

24. Juni 2022

Internet of Things – vernetzter Umschwung für alle Branchen

24. Juni 2022
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Das Internet of Things, kurz IoT, hält weiterhin enormen Einzug in die industriell, öffentlich und privat vernetzte Welt. Ende 2020 soll es weltweit bereits mehr als 30 Milliarden vernetzte Geräte geben, die sich gegenseitig mit einer Vielzahl an Daten austauschen und direkt miteinander kommunizieren können. 95% aller neuen Geräte werden eine IoT-Anbindung besitzen.

Das Internet of Things beschreibt physische Endgeräte, die sich über eine Applikation und einer Internetverbindung ansteuern lassen, Daten sammeln und diese bei Bedarf an den Empfänger übermitteln. Der User der Applikation konfiguriert dabei verschiedene Systeme, um diese zeitlich und ortsunabhängig „arbeiten“ zu lassen. Hört man vom IoT, richtet sich der erste Gedanke an ein vernetztes Zuhause, das sog. „Smart home“. Doch das IoT kann noch viel mehr. So lassen sich, vor dem Hintergrund der Digitalisierung 4.0 der Industrie, zudem auch Maschinen entsprechend steuern und überwachen. Dies entspräche einem hohen Automatisierungsgrad, wobei Mensch und Computer an der Befehlsübergabe beteiligt sind. Der Vorteil: Engpässe, Ausfälle und Verschleiss können innerhalb weniger Sekunden ausgewertet und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Betrachtet man die Technologie des IoT kann prinzipiell jedes Gerät, dass über eine Internetverbindung verfügt, als ein IoT-Device betrachtet werden. Hersteller sind stark bemüht, einer Vielzahl an Geräten einen praktischen Mehrwert der Verbindung zu verpassen, so dass sich diese auch digital einsetzen lassen.
Auch bei Gronbach spielt das IoT eine immer wichtigere Rolle. Intelligente Herdblenden informieren bereits heute den Verbraucher, z.B. bei fertigem Gargut.

Die technischen Möglichkeiten sind äußerst vielfältig. Betrachtet man unterschiedliche Branchen, ergeben sich zahlreiche Perspektiven des IoT:

Heimvernetzung
  • Heimsicherheit (ferngesteuerte Überwachungssysteme, z.B. Kameras, Videoübertragung, TV- und Lichtsimulationen, Alarmanlagen, fingerprint-geschützte Türen, automatische Verbindungen zu Polizei und Überwachungsfirmen)
  • Smart home (Fernsteuerung von Heizungen, Jalousinen, Solaranlagen, Boilern, Ladestationen für Elektromobile, Lichtanlagen, Thermostaten, Gartenbewässerungen, Steckdosen, Routern)
Automotive
  • Automobilvernetzung (Sicherheitssysteme, Überwachung des Verschleisses, Reparaturbeauftragung, IoT lenkt Auto selbst, Notfallmanagement, Car-to-Smart home Verknüpfung)
Mobilfunk
  • Smartphone als Steuerungsmodul (Apps für smart home, Heimsicherheit und Automotive, digitale Beratung und Assistenz,GPS-Ortungsfunktionen zu jeder Zeit und für vielfältigste Aufgaben)
Medizinbranche
  • Krankenakten und Medizingeräte (Datenübertragung von Gerät zu Gerät, Speicherung der Krankenakte für schnellen und standortübergreifenden Zugriff, automatische Benachrichtigung und Entsendung von Krankentransporten)
Freizeit
  • Alltägliche Dinge aus dem privaten Umfeld (Uhren, die über das Internet verbunden sind und Befehle entgegennehmen und selbst ausgeben, Alexa (Amazon), das bereits über sprachlichen Input zahlreiche Befehle ausführen und Smart home devices ansteuern kann, Google Home, Fernsehgeräte und Telefone, Fitnesstracker mit direkter Verbindung zur Krankenkasse, um Beiträge zu reduzieren)
  • Attraktionen (Tourismusausflüge, z.B. Museenbesuche, die über ein eigenes Armband den Standort lokalisieren und entsprechende Informationen zu Ausstellungsstücken kommunizieren)
Zuhause
  • Küche (Kaffeemaschinen, die per Smartphone-App informieren, sobald der Kaffee fertig ist bzw. sobald Wasser oder Kaffee nachgefüllt werden muss. Dieses Beispiel lässt sich aus Funktionssicht ebenso auf Herde und Kühlschränke adaptieren. Intelligente Kühlschränke bestellen sogar bei fehlenden Produkten direkt im gewünschten Onlineshop)
  • Schlafzimmer (Intelligente Matratzen, welche im Schlaf die Körpertemperatur messen und die integrierte Temperatur entsprechend senken oder erhöhen. Zudem werten sie Schlafstörungen aus und informieren digital)
  • Postempfang (Postboten sind über den Scan eines Barcodes in der Lage selbst die Tür zu öffnen, um Pakete und Lieferungen abzustellen. Diese Praxis ist bereits international in über 38 Städten im Einsatz)
Business
  • Supermarkt (IoT-Supermärkte kennen das Kaufverhalten ihrer Kunden und senden bereits beim Betreten des Ladens dem Käufer entsprechend angepasste Angebote zu. Hierbei greift die sog. „iBeacon-Technologie“, die auf Bluethooth-Verbindungen aufsetzt)
  • Restaurant (Intelligente Restaurants reagieren auf Unverträglichkeiten ihrer Kunden und können so beispielsweise glutenfreie Speisen in einer gesonderten Speisekarte offerieren)
  • Online-Shops (Tracking des Verpackungs- und Temperaturzustands bei Übergabe an den Käufer, Inventurmanagement, Lieferzeitüberwachung, Zustellbestätigungen – alles just in time)
  • Messen (Interaktive Info-Spots, die am Messestand mehr über das ausstellende Unternehmen erzählen)
Öffentlichkeit
  • Vernetzte Städte (z.B. Barcelona. Die Stadt ist bereits jetzt stark IoT-vernetzt und sammelt Daten zur Stadt- und Gebäudesicherheit, Datenaustausch zwischen Städten zur Verbesserung der Infrastrukturen, Verkehrsüberwachung und Ampelschaltung, Parkplatzmanagement, Müllmanagement)

Der Vielzahl an Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt, sofern Geräte jeglicher Art über eine Internetverbindung verfügen und sofern Städte und Gemeinden künftig kostenloses Internet anbieten, um dem Verbraucher einen Mehrwert zur IoT-Technologie zu bieten. Seoul, Tel Aviv und Helsinki sind gute Beispiele dafür, dass jeder im 21. Jahrhundert über eine kostenfreie WiFi-Verbindung verfügen kann.
Weitere Länder und Städte sowie Unternehmen von heute werden stark auf diesen Trend reagieren und deutliche Mehrwerte in sämtlichen Richtungen anbieten.

Zur Programmierung von Apps sind entsprechende Plattformen wie z.B. iOS und Android notwendig, die u.a. von Amazon, Google und IBM bereitgestellt werden. Neben diesen großen Anbietern existieren weit über 100 weitere Plattformen, die sich für gewisse Zwecke spezialisiert haben.
Zu guter letzt noch ein wichtiger Aspekt, der Berücksichtigung finden muss: das IoT geht mit einer schier unendlichen Sammlung von Daten einher, die unter den strengen Gesichtspunkten des Datenschutzes verbrauchersicher behandelt werden muss.
Zu IoT gibt es ein nützliches Whitepaper für weitere Trends der Sparte.