Metalltechnik: Drahterodieren

31. Januar 2020

Metalltechnik: Drahterodieren

31. Januar 2020
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Drahtschneiden, auch „Drahterodieren“ genannt, bezeichnet die Techologie zum präzisen Schneiden und Formgeben von Metallen mithilfe eines speziellen Drahts aus Kupfer, Stahl, Messing oder alternativen Materialien. Der Vorteil dieser Methode liegt vor allem darin, dass selbst härteste Materialien bei einer sehr geringen Schnittbreite erodiert werden können. Fein- und Präzisionsschnitte finden hierbei Anwendung. Im Gegensatz zur mechanischen Behandlung von leitenden Materialien wird beim Erodieren kein Material des Werkstücks abgetragen. Die Formgebung entsteht allein durch die Führung des Erodierdrahts durch das Werkstück.

Der Draht wird über Umlenkrollen über die oberste bis zur untersten Drahtführung geführt, gespannt und mit Geschwindigkeit durch das zu schneidene Werkstück geführt. Hierbei entstehen hohe Temperaturen, die über Erodieröl oder deionisiertem Wasser abgekühlt werden. Zudem sorgen diese Flüssigkeiten dafür, dass das Abfallmaterial aus dem Schneidespalt herausgespült wird. Das Erodieren selbst erfolgt nicht ausschließlich über den Draht, sondern durch Elektrizität. Kurz (bzw. bei immer geringerer Annäherung) am Werkstück bildet sich ein elektrisches Feld, in dem sich positiv und negativ geladene Ionen beschleunigen. Zwischen der Elektrode und dem Werkstück bildet sich ein leitender Kanal, in dem die zuvor genannten Ionen kollidieren und Funken erzeugen. Zur gleichen Zeit entsteht aus dem deionisiertem Wasser und Material eine Blase , die unter Druck implodiert und damit das Material unter Hitze aus dem Schnitt herauslöst bzw. schmelzt.
Nach dem Erodieren wird der verwendete Draht entsorgt.

Gronbach verfügt über Drahterodieranlagen, um passgenaue Formen und komplexe Geometrien für unterschiedlichste Anforderungen zu produzieren.